Nachdem das japanische Label Cool Sound bereits vor 12 Jahren, den 1980 im Pazifik untergegangenen Rare Groover Mike Lundy auf Albumlänge zu Tage förderte, werden nun die tanzflächendeckenden Titel im Wahlformat der DJ-Gemeinde in die Welt gespült. Die erste von zwei Singleauskopplungen, des dafür jüngst in Honolulu gegründeten Labels Aloha Got Soul ist der Titeltrack des 1980 selbstproduzierten Debüts aus der Feder von Mike Lundy Zweifelsohne das stärkste Pferd im Stall. Ein kurzer Slide-In und schon ist man mitten drin im Hauptthema, dass sich Bass und Gitarre unisono teilen. Dazu gibt’s ein wenig Latin Percussion, sowie eine 4/4 Hi Hat, die sich öffnend das Versmaß auf zwei Takte festlegt. Diese fünf Sekunden alleine hätten wahrscheinlich schon gereicht, um es auf die Want Liste sämtlicher Beatdigger zu schaffen. DJ Muro jedenfalls war es der ideale Opener für seinen Hawaiian Breaks Sampler. Das Stück ließe sich aber ebenso problemlos in einem Soul All-Nighter oder einem Dingwalls Sonntagnachmittag unterbringen. Kopflastig sind neben dem Beat nämlich auch die Stimmen des Frontmans und seiner weiblichen Choristen. Diese trällern in den oberen Lagen, während Mike Lundy mit einigen sprechgesungenen Phrasen sein Register nach unten hin auslotet. So verleiht man dem abgeklärten Groove die Extravaganz einer Discoproduktion der Zeit. Ein karibisch anmutendes Interlude, welches ein wenig an Seawind’s Klassiker »Free« erinnert, macht den Coup dann perfekt. Sollte man sich trotzdem irgendwann an dem Stück satt gehört haben, ist »Tropic Lightning« der ideale Digestif. Der Beat ebenso rund, glänzt der Track doch vor allem durch seine, sich langsam auf- und abwälzenden Piano-Arpeggios, die den Strand gleich zu euch ins Wohnzimmer holen. Welch ein grandioser Start für die polynesischen Perlentaucher von Aloha Got Soul!.
The Rhythm Of Life