Inbrünstig »Gu-Ru Rest In Peace!« mitzugröhlen gehört auf den Hip Hop-Partys, deren Veranstalter noch etwas auf sich halten, nach wie vor zum guten Ton. An entsprechenden Tributlines auf den Gifted Unlimited Rhymes Universal, der das East-Coast-Duo Gang Starr gründete und 2010 verstarb, mangelt es ja auch nicht. Im Gegensatz zu Rapjüngern aus der Mittelstufe wissen aber neben älteren Gang Starr-Fans vor allem die Jazz-affinen in der Meute, dass dieses verbalisierte Gedenken nicht nur eine Floskel ist: Mit dem Bandprojekt Jazzmatazz nämlich brachte Guru im Jahr 1993 das Subgenre Jazz-Rap auf ein neues Level. Der Trend, der sich bis dahin vorwiegend in der Verwendung von Jazzsamples und einer entsprechenden Instrumentalisierung von Raptracks – etwa mit Trompeten-, Klarinetten- oder Posauneneinsätzen – äußerte, ward formvollendet als der Musiker aus Massachusetts leibhaftige Jazzmusiker mit ins Studio nahm. Auf dem Jazzmatazz-Erstling »An Experimental Fusion of Hip-Hop And Jazz« waren Größen wie der Trompeter Donald Byrd N’Dea Davenport und Vibraphonist Roy Ayers vertreten. Bis 2008 folgten drei weitere Alben. Diese landeten auf immer besseren Chartpositionen. Und besonders die letzten beiden Alben näherten sich mit Beiträgen von Chaka Khan, Jamiroquai, Bilal oder Erykah Badu an eher soulige Gefilde an. An den revolutionären, entschieden jazzigen Sound des Debüts kam jedoch keines der Nachfolger heran. Grund genug, dieses Zeitzeugnis gelungener Genreverflechtung wieder unter die Leute zu bringen. Damit auch dein Brüderchen/Schwesterchen weiß, warum er »Gu-Ru Rest In Peace!« zu rufen hat.
Tracklist- A1 Introduction
- A2 Loungin‘
- A3 When You’re Near
- A4 Transit Ride
- A5 No Time To Play
- A6 Down The Backstreets
- B1 Respectful Dedications
- B2 Take A Look (At Yourself)
- B3 Trust Me
- B4 Slicker Than Most
- B5 Le Bien, Le Mal
- B6 Sights In The City