Sein drittes Album scheint dem Sänger Fionn Regan viel zu bedeuten. Die Lieder bezeichnet er als Flügel, die ihm vor dem Abstürzen gerettet und schlussendlich den inneren Frieden gebracht haben. So eine Aussage klingt ganz schön pathetisch und gleichzeitig ziemlich selbstbewusst. Ist 100 Acres Of Sycamore damit das musikalische Antidepressivum für alle gequälten Folk-Fans? Eine zurückhaltende Akustik-Gitarre und Streicher dominieren den titelgebenden ersten Song des Albums und fügen sich darin elegant zu Regans Stimme. Inhaltlich haben es Pflanzen und Tiere dem Solo-Künstler besonders angetan, so dass es schon beinah befremdlich klingt, wenn er in Saw Mare Bitch Vixen von der Angst vor gefährlichen Frauen singt. Wer dabei schnelle und abwechslungsreiche Songs erwartet, ist bei diesem jungen Iren fehl am Platz. Nahezu stur klingen alle zwölf Songs des Albums gleich, was aber in dem Fall nicht als Kritik zu verstehen ist, sondern die CD zu einem einheitlich funktionierenden Gesamtwerk macht. Einzig die beiden relativ kurzen Titel 1st Day of May und Woodberry Cemetery wirken mehr wie unfertige Songskizzen und geraten gegenüber dem Rest des Albums leicht in Vergessenheit. Was die heilende Wirkung des Albums schließlich angeht, Wunderkräfte sind hier leider nicht zu erwarten und die erwähnten Flügel sind dann wohl doch allein für Regan selbst bestimmt. Von allzu schlimmen Nebenwirkungen ist bei 100 Acres of Sycamore†œ allerdings auch nicht auszugehen.
King Gizzard & The Lizard Wizard
Sketches Of Brunswick East
Heavenly