Mathew Jonson bringt ja ganz gern seine musikalischen Projekte durcheinander. Darunter mag zwar hier und da die Qualität leiden, wie beim letzten Album unter dem Namen Cobblestone Jazz aber sei es drum. Besagtes letztes Album, heiß erwartet und schlussendlich doch etwas enttäuschend, hieß »The Modern Deep Left Quartet«. Und unter genau diesem Namen veröffentlichen der in Berlin lebende Kanadier und sein Team eine neue EP. Das war so zuletzt anno 2005 geschehen und soll dementsprechend für Begeisterungsstürme sorgen. Bloß: zwischen dem letzten Release der vier (die »Before This EP« von Ende 2012 als Cobblestone Jazz) und der jetzt veröffentlichten »Ditch Pig EP« bestehen keine allzu großen Unterschiede. Zwar wird die EP durch den titelgebenden Track mit etwas Drama eröffnet, doch geht auch das etwas zu spurlos am Hörer vorbei, anstatt diesen mal mit einigen Ausschlägen zu fordern. Zuviel wiederholt sich einfach im Laufe des Tracks und zu wenig Abwechslung wird geboten. Angenehmer wirkt da »Harry Käse Man (Mellow Mix)« mit etwas weniger Tempo und funkigerer Instrumentierung, die die Tanznerven anregt. Zwar wiederholt sich auch hier vieles, doch der Sound ist organischer und man fühlt, wie Danuel Tate Mathew Jonson, Tyger Dhula und Colin de la Plante mit dem richtigen Groove zueinander gefunden haben. Der Abschlusstrack „Silent Samba“ pendelt sich dann wieder im altbekannten Tempo des Eingangsstücks (und vieler anderer Produktion aus diesem Kosmos) ein. Es sind zwar in der Tat ein paar kleine noisige Störgeräusche zu hören, doch das ist dann noch etwas zu platt, da im Song schlussendlich zu wenig passiert, als das man es mit so etwas wieder ausbalancieren könnte. Die Nummern erzählen zu wenig, haben wenig Persönlichkeit und sind zu funktional.
Ditch Pig EP