Das nordirische Duo Bicep (Andrew Ferguson und Matthew McBriar) startete seine Karriere mit einem Blog über Italo Disco und Musik aus den Achtzigern. Es ging ihnen gar nicht um qualitativ hochwertige Tracks, Hauptsache die beiden hatten Spaß. Das erklärt auch den Namen des Blogs, der eher lächerlich als cool wirken sollte: »Feel My Biceps«. Später nannte man auch das gemeinsame Plattenlabel so. Ihre musikalischen Einflüsse reichen von Musik der 70er und 80er Jahre über Brian Eno bis hin zu 90er House und Techno. Eine besondere Vorliebe haben sie allerdings für rohe und minimalistische Musik. Das hört man auch auf der neuen, wieder bei Aus Music erscheinenden EP. Zwei Tracks sind drauf, beide haben eben genau dieses raue, grobe und kräftige Skelett, das immer ein wenig live und hardwaremäßig eingespielt klingt. Auf dieses solide Fundament setzen sie im Eröffnungs-Track »Circles« ein kurzes repetitives Melodieelement und einen kurzen, immer wiederkehrenden Synthesizer-Akkord sowie ein knappes und unverständliches Sprachsample – fertig. »NRG106« ist noch sparsamer angelegt. Der straighte Beat steht hier noch viel weiter im Vordergrund, weitere verschwommene Stimmen und Sounds schweben nur noch als Klangfüllmaterial zwischen Rhythmus und Bass. Starke, muskelbepackte Tanzmusik eben.
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